Was machen eigentlich die Made in GSA Gewinner von früher?
Alle bisherigen Gewinner der Made in GSA Competition konnten ihre Karriere im Anschluss an ihren Sieg ordentlich ankurbeln. Ein kleiner Überblick darüber, wie sich die Karrieren unserer Gewinner der letzten fünf Jahre nach der Competition entwickelt haben.
»Ein Blick in die Laufbahn der unterschiedlichen Sieger der Made in GSA Competition macht deutlich: Sie alle konnten ihre Karrieren im Anschluss an ihren Sieg auf die nächste Stufe heben. Nur Zufall?«
André Pintz (2014 in München)
Der sympathische Bartender war zum Zeitpunkt seines Sieges noch ein relativ unbeschriebenes Blatt in der Szene und Bartender im „Steigenberger“ Leipzig. Rund ein Jahr nach seinem Gewinn eröffnete er gemeinsam mit Partnern in Leipzig das Bar- und Restaurantkonzept „Imperii“, das sich auf Anhieb eines hervorragenden Ruf erarbeiten konnte und bei den Mixology Bar Awards 2017 als „Neue Bar des Jahres“ prämiert wurde.
Seit seinem Gewinn bei Made in GSA hat sich Pintz vordere Plätze auf mehreren prominenten Cocktailwettbewerben ermixen können. Überdies arbeitet er eng als Partner mit dem Unternehmen Jägermeister zusammen, dessen Likör er seinerzeit in einem seiner Siegercocktails verwendet hatte. Eine eigene Glasserie, die der Bartender gemeinsam mit dem Hersteller „Leonardo“ entwickelt hat, rundet sein beeindruckendes Schaffen ab.
Alexander Mayer (2015 in Berlin)
Schon die Geschichte von Mayers Sieg bei Made in GSA ist ein kleiner Traum: Nur als Wildcard war er ins Finale nachgerückt, um die dortige Jury mit seinem progressiven Drink aus Birnenbrand, Wermut, Buttermilch und Tannennadelessenz zu begeistern. Kurz darauf folgte der Umzug von Freiburg nach Stuttgart, wo Mayer die Geschicke der Schwarz-Weiß-Bar mit gestaltete.
Seither hat der gelernte Goldschmied Mayer immer wieder als Gastautor für Mixology Online geschrieben und zusammen mit dem renommierten Obstbrenner Florian Faude und einem guten Freund die Marke „Rubus Gin“ aus der Taufe gehoben. Er kehrte außerdem zurück in seine Freiburger Heimat um das Star-Ensemble der mit mehreren Mixology Bar Awards ausgezeichneten Bar „One Trick Pony“ zu verstärken. Mit dem Gewinn des „Black Forest Bar Cup 2018“ untermauerte er seinen dezidierten Fokus auf regionale Zutaten.
»Für den Sieger von 2016 – Matthias Ingelmann – ging es nach seinem Sieg aus dem behüteten Bamberg erst nach London, die europäische Bar-Hauptstadt schlechthin. Heute ist er Bar Manager in einer der interessantesten Restaurant-Bars der französischen Hauptstadt.«
Matthias Ingelmann (2016 in Basel)
Aus dem kleinen Bamberg in die Welt: Die Kombination aus deutschem Rum, Rote-Bete-Brand und Walnuss bescherte dem bescheidenen Matthias Ingelmann den Sieg und eine Reise ins asiatische Bar-Zentrum Singapur. Ingelmanns Titelgewinn bei Made in GSA war – im Nachhinein betrachtet – das Initial für zahlreiche Siege von Bartendern aus der florierenden Bamberger Szene bei wichtigen Cocktail-Competitions.
Später wechselte er vom heimischen Tresen aus dem beschaulichen Franken nach London, um das futuristische Barkonzept „Untitled“ mit zu prägen und zu gestalten. Kürzlich erfolgte der Wechsel in die nächste Metropole: Seit Anfang 2019 verantwortet er als Bar Manager das Getränkekonzept im „Les Grand Verres“ in Paris, dem jüngsten Betrieb des renommierten Gastronomie-Unternehmens „Quixotic Projetcs“.
Chloé Merz-Salyer (2017 in Wien)
Die Schweizerin mit dem sonnigen Lachen sorgte mit ihrem Sieg gleich für zwei Premieren: Erstmals stand 2017 bei Made in GSA nicht nur eine Frau ganz oben auf dem Treppchen. Gleichzeitig bedeutet ihr Gewinn, dass erstmals kein Finalist aus dem deutschen Teilnehmerkreis gewann, sondern einer aus den beiden kleineren GSA-Ländern.
Seither ging es für die Baselerin nur in eine Richtung: bergauf. Der Sieg bei Made in GSA dürfte einen guten Teil zu Merz’ Mixology Bar Award als „Newcomerin des Jahres 2018“ beigetragen haben. Im Anschluss heuerte sie zunächst im „One Trick Pony“ im benachbarten Freiburg an, mittlerweile mixt sie im Baseler Bar-Kleinod „Angels’ Share“, wo sie ihrer Passion für starke Whiskey-Drinks nachgehen kann. Es folgten mehrere Teilnahmen bei großen Wettbewerben, etwa die Teilnahme in den globalen Finals bei Chivas Regal und Patrón Tequila. Im Herbst letzten Jahres schließlich moderierte Merz-Salyer gemeinsam mit Adrian Schulz (†) die Mixology Bar Awards 2019.
»Drei der letzten fünf Gewinner bei der Made in GSA Competition erhielten in der Zeit nach ihrem Sieg für ihre persönliche Arbeit oder die Arbeit ihrer Bar einen Mixology Bar Award.«
Martin Bornemann (2018 in Frankfurt)
Der gebürtige Berliner und überzeugte Wahlschweizer setzte mit seinem fulminanten Sieg 2018 (Gesamtwertung und beide Sonderkategorien) die Baseler Dominanz aus 2017 fort. Zudem ist er in der Geschichte der Made in GSA Competition der erste Teilnehmer, der mit einem Highball auf dem Spitzenplatz landete – seit jeder Finalist nur noch eine Rezeptur einreicht (also seit 2015), hatten stets Teilnehmer mit einem Short-Drink gewonnen. Bornemanns fast komplett aus schweizerischen Zutaten gemixter „Aureum“ jedoch konnte diese Serie beenden.
Bereits seit langer Zeit leitet Bornemann als Bar Manager das „Werk 8“ in Basel, das im vergangenen Herbst als „Bar des Jahres Schweiz“ bei den Mixology Bar Awards 2019 gewürdigt wurde. Eine Auszeichnung, die u.a. zeigt, wie viel Beachtung ein Sieg bei der Made in GSA Competition mittlerweile einbringen kann.